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Neuro-sensible Haut

NEURO-SENSIBLE HAUT

WAS TUN, WENN DIE HAUT
BEI TEMPERATURWECHSEL ZICKT
Könnte Eure Haut sprechen, so würde sie euch bei einem Spaziergang durch eisigen Wind, Kälte oder flirrende Sommerhitze sagen: „Es nervt“. Da sie das nicht kann, reagiert sie mit Brennen, geröteten Partien und kann rau werden. Geht Ihr nach dem Spaziergang in der Kälte ins Warme, glüht euer Gesicht und die Haut wird fleckig. Gleiches passiert auch, wenn Ihr im Sommer aus einer klimatisierten Shoppingmall in die Hitze kommt. Wieder möchte sie euch darauf aufmerksam machen, dass sie überfordert ist. Eine Haut, die auf Temperaturwechsel und auch Saisonwechsel (Winter auf Frühling, Sommer auf Herbst) so empfindsam reagiert, ist mehr als einfach nur sensibel. Sie ist neuro-sensibel. Aber was genau bedeutet das? „Neuro“ stammt aus dem Altgriechischen und wird von dem Wort „Neuron“ abgeleitet, was „Nerv“ heißt. Bei einer neuro-sensiblen Haut liegen Nerven und Blutgefäße sehr nah an der Hautoberfläche, was dafür sorgt, dass die hochempfindlichen Nerven nicht so gut vor klimatischen Reizen geschützt sind. Auch auf chemische und mechanische Reize reagiert sie deshalb schneller, intensiver, nachhaltiger.

SAISON- & TEMPERATURWECHSEL BEDEUTEN STRESS FÜR DIE HAUT

Für diesen besonderen Hauttyp sind sowohl jeder Saisonwechsel, als auch Temperaturextreme oder große Temperaturänderungen eine besondere Herausforderung. Kommen dann noch wenig Schlaf, seelischer Stress und deftiges scharfgewürztes Essen hinzu, kann das die Empfindsamkeit der Haut erhöhen. Sie quittiert mit Juckreiz, Schuppungen, Spannungsgefühlen und Rötungen, dass sie überreizt und überfordert ist. Wer genau wissen möchte, ob er eine neuro-sensible Haut hat, sollte beim Dermatologen nachfragen und bekommt durch eine einfache völlig schmerzfreie Messmethode (Corneometrie) Gewissheit. Das ist wichtig, um die Bedürfnisse der Haut zu kennen und sie richtig reinigen und pflegen zu können.

PFLEGETIPPS FÜR NEURO-SENSIBELCHEN

Um neuro-sensible Haut wieder in Balance zu bringen und zu beruhigen – und auch, um sie gegen die äußeren Reize immun(er) zu machen – ist eine konsequente Pflege mit ausgesuchten Produkten angezeigt. Feuchtigkeitsversorgung und die Stärkung des hauteigenen Schutzmantels gegen Umwelteinflüsse sowie Keime sind oberste Priorität. Wie Eure Pflegeroutine aussehen sollte?

Sanftes Säubern

Gründliche Gesichtsreinigung? Ja! Aber auf die sanfte Tour. Wie? Mit sanften Cleansing Oils oder wenig schäumenden Reinigungsprodukten, die der Haut keine Feuchtigkeit entziehen, statt einem entfettenden Reinigungsschaum. Bitte immer mit den Händen, mit einem Waschlappen oder einem Mousselintuch reinigen: Gesichtsbürsten sind für empfindliche Haut tabu. Statt einem klärenden Gesichtswasser mit Alkohol besser zu einem milden Toner greifen.

Schutzfilm stärken

Neurosensible Haut braucht „ein dickes Fell“, um die Nerven vor Reizen zu schützen. Darum ist eine intakte Hautbarriere das A & O. Was der Haut hilft, ihr Schutzschild gesund und abwehrstark zu halten sind rückfettende Feuchtigkeitscremes, Seren und Emulsionen. Ein bis zwei Mal in der Woche könnt ihr eine reichhaltige Gesichtsmaske auflegen, um Spannungsgefühle zu lindern und trockene Stellen samtweich zu pflegen. Bewährte Wirkstoffe zum Support des Schutzmantels sind beispielsweise Hyaluronsäure, Squalan, wertvolle Pflanzenöle, Ceramide und Peptide.

SOS-Hilfe

Ist Eure Haut gerade sehr anfällig und möchte sich so gar nicht beruhigen, könnt Ihr zu SOS-Cremes greifen. Pflanzliche Powerwirkstoffe und natürliche, in unserer Haut enthaltene Bausteine wie Ceramide hemmen entzündliche Prozesse und schwächen den Juckreiz. Neigt eure Haut zu Unreinheiten und Pickeln, ist Grüner Tee mit seinen antiseptischen Wirkstoffen eine gute Wahl. Auch Tigergras, Kamelie und Lotus können generell die Symptome lindern, unabhängig vom Hauttyp.

Was neuro-sensibler Haut schaden kann

Bitte lasst die Finger von Wirkstoffen, die exfolieren wie z.B. Fruchtsäuren. Auch Retinol ist für Euren Hauttyp nicht geeignet – es ist zu reizend. Auch solltet Ihr auf Konservierungsstoffe, synthetische Zusätze, Mineralölauszüge und Alkohol verzichten. Auch synthetische Duftstoffe und Parfüm sind keine gute Idee. Die bessere und clevere Alternative für Euch ist dermatologische Kosmetik, Clean Beauty und Naturkosmetik. Achtet bei Eurem Kauf darauf, dass die Pflege so wenig Inhaltsstoffe wie möglich und nur so viel wie nötig enthält.

Gesunde Ernährung, gesunde Haut

Eine gute Hautpflege ist essentiell, aber nur das „Add-on“. Basis für einen schönen Teint ist immer die Lebensweise – welche eine nährstoffreiche Ernährung, ausreichend Schlaf und reichlich Bewegung miteinschließt. Trinkt 1,5 bis zwei Liter Pro Tag, nehmt Omega3-Fettsäuren zu Euch und ernährt Euch vorzugsweise nur mit wenig Zucker, Weißmehl und scharfen Gewürzen. Auch Alkohol und Nikotin solltet Ihr nur selten konsumieren. Wer dann mit einer guten Portion Gelassenheit durchs Leben geht (und dabei 10.000 Schritte pro Tag macht) hat gute Chancen, dass seine Haut ihm nicht auf die Nerven geht .